Tübingen

In einem Krankenhausverbund vor Ort und in der Region wird das Problem des Personalmangels immer gravierender, doch die Personalabteilungen reagieren darauf mit erstaunlicher Gleichgültigkeit und Arroganz.

Statt die Ursachen des Mangels ernsthaft anzugehen, wird davon ausgegangen, dass die Mitarbeiter, vor allem Pflegekräfte, weiterhin Überstunden leisten und immer wieder einspringen – und das trotz der erschöpfenden Arbeitsbelastung, die sie an ihre physischen und psychischen Grenzen treibt. 

Diese Erwartungshaltung der Führungskräfte offenbart eine Haltung, die auf Ausbeutung basiert und die menschliche Belastbarkeit der Angestellten ignoriert. 

Die sogenannten „Lösungen“, die angeboten werden, sind ein zynisches Schauspiel, das die Probleme des Personals bewusst herunterspielt. 

Statistiken werden manipuliert oder beschönigt, sodass die Situation auf dem Papier besser aussieht, als sie in der Realität tatsächlich ist.
Damit wird die eigentliche Dringlichkeit des Problems vertuscht und notwendige Veränderungen aufgeschoben.

Einige Pflegekräfte, insbesondere in den Notaufnahmen, haben beschlossen, dass sie sich diese Verhältnisse nicht länger gefallen lassen wollen. 

Sie teilen ihren Familien und Freunden mit, dass sie sich nicht weiter in den Abgrund der Erschöpfung treiben lassen und nicht mehr bereit sind, für ein System, das ihre Grenzen ignoriert, weiter „mitzuspielen“.

Sie wissen: Es muss sich etwas ändern, und zwar grundlegend. 

Doch die Realität zeigt ein anderes Bild, und das Management weiß genau, wie man Druck aufrechterhält.

Eine der neuesten Taktiken, um Personal für weitere Überstunden zu gewinnen, ist das Angebot einer Prämie von 200 Euro für jede eingesprungene Schicht, wenn Kollegen krankheitsbedingt ausfallen, doch diese „Motivationsprämie“ ist mehr ein Gift als eine Hilfe, das darauf abzielt, die finanziellen Bedürfnisse der Beschäftigten auszunutzen und sie damit in ein ungesundes Arbeitssystem zu drängen.

Diese Prämie spielt mit den Existenzängsten und dem wirtschaftlichen Druck vieler Pflegekräfte. 

Besonders zynisch ist die Tatsache, dass einige, die sich aus Stolz oder Pflichtgefühl nicht von diesem „Bonus“ locken lassen wollen, am Ende doch schwach werden und sich wieder melden – immer mit dem Gedanken: „Diese eine Schicht wird schon nicht schlimm sein.“ 

Aber diese eine Schicht summiert sich, und am Ende stehen sie wieder da, müde, ausgelaugt und der Illusion beraubt, dass sich durch ihre Aufopferung irgendetwas verbessert. 

Für diese Art der Selbstausbeutung, die in der Pflege immer mehr zum traurigen Alltag wird, liefert das System geradezu perfide Rechtfertigungen und zielt darauf ab, die Arbeiter in eine Dauerschleife der Erschöpfung zu führen.

Das Management mag zwar behaupten, dass es sich um ein „freiwilliges“ Angebot handelt, doch in Wahrheit ist es eine perfide Form der Manipulation. 

Viele Pflegekräfte haben schlichtweg keine Wahl, weil die finanzielle Verlockung ihnen eine kurzfristige Lösung für ihre wirtschaftlichen Herausforderungen bietet, doch was dabei auf der Strecke bleibt, sind ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden. 

Diese kurzsichtigen Maßnahmen lösen das Grundproblem in keinster Weise, sondern kaschieren es nur und erlauben den Entscheidern, weiterhin eine rosige Statistik zu präsentieren, während das Personal an den Rand des Zusammenbruchs getrieben wird.

Diese Politik der „letzten Schicht“ und der „kleinen Prämie“ zeigt, wie wenig Respekt und Verständnis in vielen Führungsetagen für das Pflegepersonal und deren essenzielle Arbeit vorhanden ist. 

Anstatt langfristige Lösungen zu suchen, wie eine bessere Bezahlung, die Einstellung von mehr Personal oder die Einführung gerechterer Arbeitszeiten, wird kurzfristig ein Pflaster aufgeklebt, das letztlich nur die Symptome lindert, aber das Problem nicht heilt. 

Es ist dringend Zeit, dass Pflegekräfte gestärkt werden, indem man ihnen nicht nur Respekt und Anerkennung entgegenbringt, sondern auch tatsächlich etwas gegen die unzumutbaren Arbeitsbedingungen unternimmt.

Ein düstere und erschreckende Zeit kehrte in Europa ein, in der man dem Wahn erlegen war, dass hinter allerlei Schäden – Missernten, Tode, Unwetter und dergleichen mehr – Hexen stünden.
In der „Hexenzeitung”, die in Tübingen erschien, konnte man im Jahre 1616 Folgendes lesen:

Auß dem Hertzogthumb Würtenberg: Wie der Hertzog zu Würtenberg in unterschiedlichen Stätten das Hexenbrennen auch angefangen. Der Hertzog zu Würtenberg hatt das Hexenbrennen auch angefangen in den Stätten Sündelfingen …

Tübinger „Hexenzeitung”, 1616

Es ist bedauerlich zu erfahren, dass die Hexenverfolgung in Sindelfingen eine tragische und umfangreiche Episode in der Geschichte der Stadt war.
Zwischen 1562 und 1684 wurden 34 Frauen des Hexereiverdachts beschuldigt, wovon 19 zum Tode verurteilt und verbrannt wurden. Die Mehrheit der Opfer waren offenbar arme, alte oder unverheiratete Frauen, die verschiedene Anklagepunkte wie „Segenssprechen”, „Heilung” oder „Schadenzauber” auf sich zogen.

Die Hexenprozesse wurden vom Sindelfinger Stadtgericht geleitet, das aus zwölf Männern der städtischen Oberschicht bestand. Der Vogt Wendel von Maur übernahm die Rolle des öffentlichen Anklägers und vertrat die Interessen des Herzogs von Stuttgart. Dies verdeutlichte die politische Dimension und die Beteiligung hochrangiger Persönlichkeiten an diesen traurigen Ereignissen.

Die Hexenverfolgung in Sindelfingen war Teil einer breiteren Hexenverfolgungswelle in Württemberg, die etwa 600 Menschenleben forderte. Diese dunkle Periode in der Geschichte zeugt von den irrationalen Ängsten und Vorurteilen jener Zeit, die zu großem Leid geführt hatten.

Tauchen wir ein in die düstere Vergangenheit Sindelfingens während des 16. und 17. Jahrhunderts, als die Stadt schwer unter dem grassierenden Hexenwahn in Europa litt!
Die malerische Kleinstadt mit etwa 1.400 Einwohnern im Jahre 1600 sah sich zwischen 1563 und 1616 mit einer erschreckenden Realität konfrontiert: Mindestens 17 Frauen wurden wegen Hexerei angeklagt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Die grausamen Prozesse fanden im ehrwürdigen Rathaus statt. Während zuerst die kirchliche Inquisition die Hexenjagd vorantrieb, übernahmen im Laufe des 16. Jahrhunderts weltliche Gerichte die Verantwortung. Selbst nach der Reformation wurde in Sindelfingen die düstere Tradition der Hexenverfolgung fortgesetzt.
Die traurige Bestrafung der verurteilten Frauen fand in der Regel in aller Öffentlichkeit statt, wenn sie bei lebendigem Leib verbrannt wurden. Der Goldberg wird als der Ort angenommen, an dem diese schrecklichen Hinrichtungen in Sindelfingen durchgeführt wurden. Ein Ort, der nun stumm von den düsteren Schatten der Vergangenheit erzählt.

Der „Hexensprung”, dessen Name auf die allgemein verbreiteten Hexenproben anspielt, die in den Prozessen angewandt wurden, um den angeklagten Frauen übernatürliche Kräfte nachzuweisen und somit ihre Schuld zu bestätigen.
Interessanterweise finden sich in den Prozessakten von Sindelfingen keine Hinweise auf solche übernatürlichen Prüfungen, allerdings gibt es Erwähnungen der sogenannte „Peinliche Befragung”. Dieser Terminus wurde verharmlosend verwendet, um nicht das Wort „Folter” zu benutzen.
Auch eine Verbindung zwischen dem Gebäude und seinen Bewohnern zu den historischen Hexenverfolgungen lässt sich nicht herstellen. Das Gebäude erhielt erst im 19. Jahrhundert die Bezeichnung „Hexensprung”. Möglicherweise beflügelte in dieser romantischen Ära der schräge Anbau die Vorstellung, dass es sich hier um ein „Hexenhaus” handelte.
Eine Fügung der Phantasie in einer Zeit, in der die Vergangenheit mit einer mystischen Aura umgeben wurde.

Das Haus des Bürgermeisters, das von Leonhard Speidel im Jahr 1603 erbaut wurde, war auch eingebunden. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts hatten die Hexenprozesse in Sindelfingen ihren Höhepunkt erreicht, und in dieser Zeit bekleidete Leonhard Speidel das Amt des Bürgermeisters. Es ist anzunehmen, dass er in dieser Funktion an verschiedenen Hexenprozessen teilgenommen hat.
Interessanterweise waren die meisten der angeklagten Frauen aus der weitgehend mittellosen Unterschicht, aber gelegentlich richteten sich die Prozesse auch gegen Angehörige besser gestellter Familien. Ein bezeichnendes Beispiel war Anna Krumm, die im Jahr 1563, als Frau eines wohlhabenden Bürgermeisters, verurteilt und hingerichtet wurde. Ebenso erging es im Jahr 1615 Katharina Heubacher, der Schwester des Bürgermeisters Michel Schäfer.
Diese traurigen Geschichten verdeutlichen, dass die Hexenverfolgungen in Sindelfingen nicht vor sozialen Unterschieden Halt machten und Menschen aus allen Gesellschaftsschichten betrafen.

In den Räumen des Oberen Turmes fanden im 16. und 17. Jahrhundert die „Peinlichen Befragungen” (die gewaltsamen Verhöre und Folterungen) der Frauen statt, die unter dem Verdacht der Hexerei standen.
Es scheint, dass auch in Sindelfingen die Prozesse nach den Richtlinien des „Hexenhammers” geführt wurden, einer Schrift zur Hexenverfolgung aus dem 15. Jahrhundert.
Die vermeintlichen Geständnisse der Frauen wurden unter massivem Druck und oft unter grausamer Folter erzwungen. Der Obere Turm wurde somit zu einem düsteren Ort, an dem die Schreie der Angeklagten und die traurigen Verhöre widerhallten. Diese Stätte war einst ein Zeuge der Unmenschlichkeit und des Schreckens, der während der Hexenverfolgungen über die Stadt gekommen war.

An der Propstei, deren Ursprünge vermutlich bis ins Jahr 1420 als Chorherrenhaus zurückreichen, gibt es eine wechselvolle Geschichte. Nach ihrer Zeit als Residenz für Stifts- und Klostervorsteher wurde die Propstei nach der Auflösung des Klosters schließlich zum Amts- und Wohnsitz des Vogtes.
Der Vogt, als höchster herrschaftlicher Beamter vor Ort, spielte eine zentrale Rolle in den Hexenprozessen. Er hatte die Macht, über die Anklageerhebung zu entscheiden, die Verhöre zu leiten und den Herzog sowie das städtische Gericht zu informieren. Seine Interpretationen und Entscheidungen konnten über Leben und Tod der Angeklagten entscheiden.
Die schlimmste Zeit der Hexenverfolgungen in Sindelfingen (1600−1616) koinzidiert mit der Amtszeit des Vogtes Wendel von Maur, der sich als besonders fanatischer Hexenjäger hervortat. Die Mauern der Propstei, einst Zeuge von Macht und Entscheidungen, spiegeln somit die düsteren Schatten der Hexenprozesse wider, die diese Stadt heimgesucht hatten.

In der ehrwürdigen Martinskirche begann im Sommer 1611 eine düstere Episode, als die über 70-jährige Witwe Barbara Ada nach einer Predigt des damaligen Pfarrers Heerbrand ein „unchristliches Geschrei” ausstieß, wie es in den Protokollen vermerkt ist. Pfarrer Heerbrand hatte in seiner Predigt Hexerei als mögliche Ursache für ein vorangegangenes Hagelunwetter nicht ausgeschlossen. In Anbetracht ihres bereits bestehenden Verdachts der Hexerei fühlte sich Barbara Ada offensichtlich angegriffen und setzte somit den Prozess gegen sich selbst in Gang.
Da Teile der Bevölkerung von ihrer Unschuld überzeugt waren und es sogar Drohbriefe gegen den Pfarrer und den Bürgermeister gab, wurde Barbara Ada im Herbst 1611 zunächst freigelassen. Das traurige Schicksal nahm jedoch erneut seinen Lauf, als sie im Jahr 1615 erneut angeklagt wurde.
Die Martinskirche, ein Ort des Glaubens, wurde somit auch zum Schauplatz der Verzweiflung und der Tragödie, als die düsteren Schatten der Hexenverfolgung über die Gemeinschaft fielen.

Im ehemaligen Diebs-Turm wurden während der Hexenprozesse angeklagte Frauen gefangen gehalten.
Für die Verhöre wurden sie über die Stadtmauer zum Oberen Turm geführt.
Der Diebs-Turm war somit ein düsterer Ort, an dem diejenigen, die unter dem Verdacht der Hexerei standen, inhaftiert waren. 

An der Stadtmauer am Schaffhauser Platz enthüllt sich eine weitere tragische Episode in der Geschichte Sindelfingens. Hier, im Jahr 1615, wurde Barbara Ada, die erneut der Hexerei angeklagt und verhaftet worden war, vom Diebs-Turm über die Stadtmauer zum Oberen Turm zum Verhör geführt, doch in einem verzweifelten Akt sprang sie aus Angst vor den drohenden Konsequenzen in selbstmörderischer Absicht von der Mauer.
Überraschenderweise überlebte Barbara Ada den Sturz, jedoch setzte sich der Prozess gegen sie fort und endete schließlich mit ihrem Todesurteil. 

Die Hexenprozesswelle von 1615 und 1616 markierte den Höhepunkt und gleichzeitig das tragische Ende dieser dunklen Kapitel in Sindelfingens Geschichte.
Die Zwangslage der angeklagten Frauen, weitere Verdächtige zu benennen, führte letztendlich dazu, dass 19 Frauen in die Prozesse verwickelt wurden, wobei mindestens 10 von ihnen auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden.
Für Sindelfingen waren die Hexenprozesse damit beendet, jedoch dauerte es bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, bis sie im deutschsprachigen Raum endgültig aufhörten. 

Die Stadtmauer am Schaffhauser Platz steht somit als stummer Zeuge dieser dunklen Zeit und erinnert an das Leid und Unrecht, das den unschuldigen Frauen widerfahren ist.

Seit heute Morgen, Mittwoch, den 17.11.2021, gilt in Baden-Württemberg die sogenannte „Alarmstufe” in Bezug auf die Corona-Pandemie. Dies bedeutet de facto Einschränkungen für Freiwillig-Ungeimpfte.
Es gibt die 2G-Regel.

Am Montag wurde erstmals der für die „Alarmstufe” entscheidende Wert von 390 mit Covid-Infizierten belegten Intensivbetten überschritten, weswegen sie ausgerufen wurde.
Gleiches würde gelten, wenn die Hospitalisierungsinzidenz von über zwölf (12) innerhalb einer Woche erreicht würde.
Dies bedeutet, dass innerhalb einer Woche zwölf Patienten – umgerechnet auf 100 000 Einwohnern – (mit Covid) auf die Intensivstation kämen. Momentan ist dieser Wert bei knapp fünf. 

Die „Alarmstufe” ist zum Schutz derjenigen, die nicht geimpft sind. Geimpfte und Genesene haben eine deutlich geringe Wahrscheinlichkeit zu erkranken als diese Gruppe.

Kinos, Museen und Theater oder Fitnessstudios und Schwimmbäder können Freiwillig-Ungeimpfte während der „Alarmstufe” nicht besuchen, auch nicht mit einem PCR- oder Antigen-Test.
Für Innenräume von Restaurants oder Cafés gilt genau dasselbe.
Für die Übernachtung im Hotel müssen Freiwillig-Ungeimpfte einen PCR-Test vorlegen.
Beim Friseur oder im Nagelstudio gilt in der „Alarmstufe” das sogenannte 3G mit zusätzlichem PCR-Test für Freiwillig-Ungeimpfte.
Für den Einzelhandel, der nicht der Grundversorgung dient, ist ebenso die 3G-Regel vorgeschrieben. Hier ist jedoch ein negativer Antigen-Schnelltest ausreichend. Bei Geschäften, die die Grundversorgung abdecken – wie etwa Supermärkte – gibt es auch in der „Alarmstufe” keine zusätzlichen Beschränkungen.
Als Grundversorgung gilt der Lebensmittelhandel, Tiermärkte, Tabakwarenhandel und die Floristik.

Für Personen, die freiwillig nicht gegen das Coronavirus geimpft sind, werden die Kontaktbeschränkungen verschärft. Treffen sind dann nur noch für einen Haushalt und für eine weitere Person erlaubt. Ausgenommen davon sind Geimpfte, Genesene und Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können.

Wenn an fünf aufeinander folgenden Tagen – zwischen Montag und Freitag, also ohne die Wochenenden – der Wert unter 390 liegt, gilt wieder die „Warnstufe”.

Die Landesregierung Baden-Württembergs hat entschieden, dass in diesem Jahr Weihnachtsmärkte unter bestimmten Bedingungen stattfinden dürfen. Darauf haben sich das Sozialministerium, das auch das Ressort Gesundheit innehat, die kommunalen Landesverbände und Schaustellerorganisationen geeinigt. 

Auf den Weihnachtsmärkten gilt generell die Maskenpflicht. Es gelten die 3G-Regeln. Es wird Zugangskontrollen geben, die dies beim Eintreten kontrollieren. 

Noch ist nicht klar, ob für Ungeimpfte oder für noch nicht vollständig immunisierte Personen ein Schnelltest oder ein PCR-Test mit negativem Befund vorgeschrieben ist. 

An Ständen, an denen etwas gespeist und / oder getrunken werden kann, werden die 3G-Regeln streng kontrolliert. 

Dies ist dem geschuldet, dass man die Masken dort abnehmen muss. 

An Verkaufsständen, an denen Gebäck, Plätzen und Lebensmittel verkauft werden, die man nicht probieren muss, wird nicht extra auf Einhaltung der 3G-Regeln kontrolliert, da das Absetzen der Masken dort nicht vorgesehen beziehungsweise nötig ist. 

Die gilt auch für Stände, an denen keine Lebensmittel angeboten werden. 

Die Verantwortlichen behalten sich vor, unter bestimmten Bedingungen die 2G-Regeln anzuwenden oder zu verhängen. 

Dank der Verantwortung überwiegend vieler Menschen für andere sind die Inzidenzen bezüglich der Corona-Neuinfizierten gesunken und sinken weiter.
Dies ist auch den Beschränkungen geschuldet.

Nun wird inzidenz-bedingt vieles wieder geöffnet oder ist schon geöffnet.

Viele Menschen gehen wieder in Restaurants. Das haben sie vermisst.

Trotz sinkender Inzidenz ist allerdings Vorsicht geboten.

Was mich allerdings nervt und ärgert, ist, dass viele Menschen bedingt durch die partiellen Öffnung glauben, die Pandemie sei beendet.
Sie benehmen sich auch so.

Am Wochenende versammelten sich in Stuttgart und in Tübingen Jugendliche zu Partys im Freien oder in der Innenstadt.

Als die Polizei unter anderem auch gegen Ruhestörung einschritt, wurde sie aggressiv angegangen. Viele weigerten sich zu gehen, auch nachdem Platzverweise ausgesprochen wurden. Die Polizisten wurden arg beleidigt und auch mit Flaschen beworfen, da sie die Jugendlichen aus deren Sicht beim Feiern gestört hatten.

Gerade haben wir die dritte Corona-Welle überstanden.
Durch die erhöhte UV-Strahlung, die mit mehr Sonnenlicht einhergeht, werden auch Viren deaktiviert und zerstört.
Da die Corona-Eindämmungsmaßnahmen konsequent befolgt wurden und auch durch das bessere und hellere  Wetter die Infektionen zurückgegangen sind, scheint viel nicht zu interessieren.

Sie scheinen dies vergessen zu haben!
Sie tun so, als sei die Pandemie beendet und alles wäre wieder so wie vor der Pandemie.
Das ist ein Trugschluss.

In den unbequemen Zeiten der partiell einschneidenden Beschränkung hat anscheinend niemand darüber nachgedacht, ob das, was man als selbstverständlich hinnimmt, wirklich das Gelbe vom Ei ist.
Viele kommen nicht mehr damit klar, dass sie nicht immer das Beste, größte und Tollste haben können, wenn sie es wollen.
Die so hochgelobte Globalisierung hat gezeigt, dass der hohe Konsum und die unendlich scheinende Produktion irgend nicht mehr so funktioniert.
In der Automobil- und der Computerindustrie fehlen Elektronikbauteile, weswegen Kurzarbeit angesagt ist oder Firmen schließen müssen.
Die Globalisierung ist ein sensibles Ding, was sich durch die Corona-Pandemie gezeigt hat.
Man sieht, wie es ist, wenn irgendwas plötzlich nicht mehr da ist.

Zudem zeigte sich der Egoismus. Man denke darüber nach, als der sogenannte „Toilettenpapier-Hype” stattfand.
Die, die es sich leisten konnten, plünderten nicht nur die Toilettenpapierregale, sondern nahmen alles mit, was sie vielleicht irgendwann gebrauchen könnten.
Dieses unendlich anmutende Horten brachte kaum jemanden dazu, nachzudenken, ob dies denn wirklich alles ist und war, ob die Essenz des „Glückes” esv sein kann, dass man sich mehr als andere kaufen und vor allem andere dieses wegnehmen kann.
Der eigene Vorteil zählte und zählt.

Schwere Krisen haben gezeigt, dass man reformieren muss.
Die Sozialversicherungen sind nicht einfach aus sich alleine entstanden, sondern weil Krisen dazu geführt haben, dass Menschen alleine gelassen wurden und in prekäre Situationen kamen.

Die Kehrwoche in Württemberg wurde deswegen eingeführt, als man erkannte, dass Sauberkeit zu längerem und besserem Leben führt.
In erster Linie sollten Fäkalien und Unrat aus den Städten und Gemeinden gekehrt werden, da man erkannt hatte, dass sich Krankheiten über dies verbreiteten.
Sie wurde nicht erlassen, weil irgendjemand es sich „just for fun” ausgedacht hatte.

So sollte sich jeder an die eigene Nase packen und darüber nachdenken, ob maßloser Konsum das einzige Ziel sein kann, was man verfolgen sollte. Oder die grenzenlose Freiheit, alles zu tun, wann und wo man es will.

Es hat sich gezeigt, dass die Ellenbogenmentalität zu nichts geführt hat.

Fast 90 000 Corona-Tote sind in Deutschland zu beklagen.
Für manche Leute anscheinend kein Anlass, darüber nachzudenken, was dies bedeutet.
Sie reflektieren nicht, weil es sie wohl nicht tangiert oder sie es ignorieren, in dem sie dies wegschieben.

Auch die Sache mit den corona-bedingten Fake-News veranlasst niemanden über den dahinter stehenden Egoismus nachzudenken. Corona-Leugner bedienen sich perfider Mittel, um sich selbst einen Ablassbrief auszustellen, obwohl sie es sind, die die Infektionen durch Nichtbeachten der Regel weiterverbreiten.

Egoismus in allen Bereichen!

Man kann in bestimmten Grenzen noch verstehen, dass Unternehmer weitermachen möchten, doch nicht um jeden Preis!

Egoismus, immer mehr und mehr Konsum kann nicht auf Dauer funktionieren.
Es beweist sich gerade, dass es nicht funkioniert.

Jeder sollte über sich und seinen möglichen Egoismus nachdenken!

Besonders in diesem Jahr wird viel darüber diskutiert, ob in unserem Land die Meinungsfreiheit leidet. „Amnesty International”, sagt, dass die Meinungsfreiheit bedingt durch die sogenannten „Querdenker” oder durch Populisten gefährdet sei.

Ist dies haltbar?

„Man kann nichts mehr eine kritische Meinung haben, ohne dass man als Rechter gilt”, hört man oft.
Dies liest man wie gesagt sehr oft, die Frage ist aber, ob es sich wirklich so darstellt.

Man muss unterscheiden zwischen Meinung und Widerspruch – These und Antithese, eventuell mit Synthese – und Meinung, die man nicht äußern darf.
Wenn man seine Meinung äußert, zum Beispiel bezugnehmend auf oben und man sagt, dass man nicht möchte, dass mehr Flüchtlinge ins Land kommen, muss man damit rechnen, dass jemand widerspricht und einen möglicherweise als „Rechter” bezeichnet.
Das ist sein recht, denn er kann ja der Meinung sein, dass jemand, der sowas denkt, ein „Rechter” ist.

Genauso ist es mit dem sogenannten „Genderismus” und dem „Gendersternchen”.
Nur, weil man das gutheißt, muss man kein „Linker” oder „Grüner” sein Ebenso muss man kein „Rechter” sein oder „Anti-Demokrat”, wenn man dagegen ist.
Man kann aber die Meinung vertreten, dass jemand, der gegen „Gendersimus” ist, ein „Rechter” ist, auch wenn dies eine Pauschalisierung darstellt. 

Wenn nun jemand sagt, er akzeptiert nicht, dass sich jemand gegen das „Gendersternchen” ausspricht, ist dies mangelnder Respekt und fehlende Toleranz.
Dies hat nichts mit Meinungsfreiheit zu tun.

Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

Artikel 5, Absatz 1, Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland

Das sieht schon etwas anders aus als gefühlte Einschränkung.

Es scheint so zu sein, dass der gegenseitige Respekt fehlt oder auch nur die nötige Reife, die Meinung des anderen anzuerkennen.

In der DDR durfte niemand seine Meinung gegen das SED-Regime erheben.
Dies konnte massive Konsequenzen wie Berufsverbot oder Gefängnisstrafen nach sich ziehen.
Aber auch in vielen selbst-deklarierten „Demokratien” ist es leider immer noch so.
Das aktuell bekannte Beispiel ist Alexej Nawalny, der die Regierung von Putin kritisierte und fast einem Attentat zum Opfer fiel und nach seiner Rückkehr nach Russland auch gefoltert wurde.

Die Meinungsfreiheit ist bei uns nicht eingeschränkt. Man kann es daran sehen, dass man für seine kritische Meinung zum Beispiel gegenüber der Regierung nicht bestraft wird.

Etwas anderes ist auch die sogenannte „Meinungspolizei”.
Manche angehörigen von mehr oder weniger radikalen oder extremistischen Gruppen lassen gegenteilige Meinungen zu ihren nicht so und werfen dann Moral-Schein-Argumente in die Diskussion, mit denen sie versuchen, die Meinung anderer zu „korrigieren”.
Dazu gehört auch die „politische Korrektheit”. Manche sind beispielsweise davon überzeugt, dass man in Anreden auf bestimmte Floskeln verzichten solle, um niemanden zu benachteiligen oder zu ignorieren.
Statt „Sehr geehrte Damen und Herren” solle man „Sehr geehrte Anwesende” sagen, da es ja sein könne, dass sich transsexuelle und andere benachteiligt fühlen könnten.
Sie „korrigieren” einen laufend, wenn man sich in deren Augen nicht „korrekt” verhält und versuchen so, auf penetrante Weise ihre Meinung oder Weltansicht durchzusetzen, ohne Rücksicht auf Verluste durchzusetzen.

Dies hat aber auch nichts mit Meinungsfreiheit zu tun, denn der „Staat” hat dies nicht unter Strafandrohung von oben angeordnet.

Was momentan als „Meinungsfreiheit” angefochten wird, ist die „Argumentation” vieler, dass sie Widerspruch nicht akzeptieren und tolerieren können.

Seit Wochen werden vermehrt in Städten Corona-Test genommen, größtenteils Schnelltests.
Dies hat die Sinnhaftigkeit, dass man Infizierte aufspüren und von anderen mittels Quarantäne isolieren kann.

Ganz groß herausgekommen ist die Bundesverdienstkreuzträgerin Doktor Lisa Federle aus Tübingen. Tübingen ist nebenbei bemerkt auch eine sogenannte „Modellstadt”, was bedeutet, dass man dort auch Öffnungsszenarien durchspielen und ausprobieren kann.
Im Fokus steht allerdings, die Infektionen zu erkennen und eine Ansteckung zu verhindern.

In Böblingen gibt es das „Böblinger Modell”, für das Doktor Björn Schittenhelm verantwortlich ist.
Im Gegensatz zum „Tübinger Modell” ist das „Böblinger Modell” nicht so in den Medien (omni)präsent.
Gestern hat allerdings Bundesgesundheitsminister Spahn mittels Videokonferenz mit dem Verantwortlichen aus Böblingen gesprochen und dieses Modell sehr gelobt.

Tübingen ist als „Modellstadt” deklariert, Böblingen übrigens nicht, obwohl Böblingen auch einen Antrag gestellt hat. Das Problem war aber, dass der Antrag nur dann legitim ist, wenn die Stadt eine Inzidenz von unter 50 über sieben Tage rückwirkend hat.
Böblingen hatte den Antrag allerdings an dem Tag gestellt, als die Inzidenz auf 53 gestiegen war. Damit wurde der Antrag leider abgelehnt.

Das Prekäre am „Tübinger Modell” ist, dass die Inzidenz stiegt, die in Böblingen sinkt.

Nur weil ein Modell in den Medien präsenter ist, bedeutet das nicht, dass es besser ist.

Die Bund-Länder-Kommission will sich schon früher als anberaumt treffen und über einen möglichen erneuten sogenannten „Lockdown“ sprechen. Dieser sei, so hört man ja, notwendig, um die „Dritte Corona-Welle“ zu brechen.
Mich stört dabei…

Wir gehören zu denen, die jede Maßnahme zur Eindämmung der Corona-Pandemie mitgemacht haben.
Obwohl wir auch „patientennah“ arbeiten, wie es so schön heißt, haben wir uns mit der Seuche nicht angesteckt.
Im Februar und März wurden wir mit BioNTechs Impfstoff „Comirnaty“ geimpft und sind vollimmunisiert, auch gegen die britische Variante, die hochinfektiös ist.

Wir fühlen uns nicht wie Privilegierte, weil wir geimpft sind.
Mich nervt – um es harmlos auszudrücken – das Palaver der Politiker, dass nicht auszuschließen sei, dass man trotzdem jemanden anstecken könnte. Dies hatte ja das Gesundheitsministerium in Baden-Württemberg mit Bezug auf das Robert-Koch-Institut so mir gegenüber kommuniziert.

Nun gibt es leider die hochinfektiöse brittische Corna-Virus-Variante „B 1.1.7“.
BioNTech hat gesagt, dass die mit Comirnaty Geimpften auch dagegen gefeit seien.
Das könnte man als Politiker anerkennen, man kann sich aber auch dem Schwarzmaler Karl Lauterbach anschließen und nur Endzeit-Szenarien auf die Leinwand bringen.
Das machen viele, weil es ja so bequem ist.

Ich habe noch nicht gehört, dass vonseiten der „Politik“ Lob in Richtung der Bevölkerung kam, dass man die Masken trägt, Abstand hält und die Hygieneregeln einhält.

Nein, lieber „sonnen“ sie sich in düsteren Bildern, die wieder eine „noch schlimmere“ Welle prognostizieren.

Als einziges Mittel gibt der sogenannte „Lockdown“.

Öffnungsversuche wie das „Böblinger Modell“ haben gezeigt, dass nicht nur viele Corona-Tests eine Lösung versprechen. Auch das sogenannte „erweiterte Click and Meet“ in Geschäften hat gezeigt, dass ad-hoc-Einkäufe ohne große Probleme funktionieren.

Man muss sich natürlich fragen, warum es im Landkreis Greiz (Thüringen) passieren kann, dass eine Inzidenz von über 500 erreicht werden kann; die Antwort kann aber nicht in pawlowscher Manier „Lockdown“ sein.

Es ist bekannt, dass die Bevölkerung lockdown- und corona-müde geworden ist.
In Anbetracht dessen muss man sich fragen, ob es immer noch angebracht ist, den „Lockdown” weiterzuführen.
Das scheint aber keiner von den „Verantwortlichen“ zu tun.
Es ist so schön, sich nicht bewegen zu müssen, denn etwas Neues zu entwickeln und auf der Couch weiter herumzulungern, ist bequemer als aufzustehen und ein Konzept zu erarbeiten.

Jetzt kursiert eine Variante des Coronavirus, die den Namen „B 1.1.7“ alias „Britische Mutation“ trägt und eine um etwa 0,6 höhere Reproduktionsrate (der sogenannte R‑Wert) hat als der „altbekannte“ Coronavirus.
Der R‑Wert variiert momentan zwischen 0,8 und 1,3.
Ein R‑Wert unter 1 bedeutet, dass die Infektionsrate heruntergeht, ein R‑Wert über 1, dass sie steigt. Ein R‑Wert von 1 bedeutet Stagnation.
Man geht davon aus, dass „B 1.1.7“ ungefähr die Hälfte aller Infizierten befallen hat.
Trotzdem kann man sagen, dass der R‑Wert noch relativ gering ist.

Wir leben etwas mehr als ein Jahr mit der Corona-Seuche und immer noch gilt der „Lockdown“ als Allheilmittel dagegen.

So kann es (auf Dauer) nicht weitergehen.

Voriges Jahr, am 27.1.2020, wurde der erste Corona-Infizierte in Deutschland identifiziert und verifiziert. Es war ein Mann aus Bayern, der auf einem Seminar mit einer chinesischen Kollegin war und sich bei ihr angesteckt hatte. 

Laut der behandelnden Ärztin war diese Krankheit neuartig, da man infiziert und infektiös sein konnte, ohne Symptome zu zeigen.
Der Ärztin wurde leider erst nicht geglaubt.

Seitdem ist ein Jahr ins Land beziehungsweise in die Welt gezogen.

Die traurige Bilanz ist, dass weltweit fast hundertmillionen erkrankt und mehr als zweimillionen Menschen leider an Corona (Covid-19) verstorben sind.
In Deutschland sind es circa 2.1 millionen Infizierte und etwas mehr als 53 000 Tote.

Am 11.3.2020 rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Pandemie aus, was bedeutet, dass die Seuche sich über die ganze Welt unkontrolliert ausbreitetet.
Etwas ein Dreivierteljahr danach sind endlich Impfstoffe verfügbar und viele Menschen sind schon geimpft.
Ein Licht am Ende des Tunnels ist zu sehen.

Was in dieser Zeit alles passiert ist!

Meine Gattin und ich waren im Februar vorigen Jahres auf der Intergastra, der internationalen Gastronomiemesse, in Stuttgart, als noch niemand wirklich die Krankheit ernstnahm. Es hieß, sie sei weit weg, obwohl manche Koch-Teams aus Asien zu Hause blieben, weil es bei ihnen Infizierte gab oder sie noch oder schon wieder in Quarantäne waren.
Am Wochenende wurden dann vorsorglich Automaten mit Desinfektionsmittel aufgestellt, mehr allerdings pro forma.
Bei der Kochmeisterschaft feierten wir mit Niederländern, Thailändern, Schweden und vielen anderen mehr.
Überall war ausgelassene Stimmung.

Dann wurde es ernster.
Die Zahlen in Deutschland stiegen langsam, aber stetig an. Als es knapp 27 000 Infizierte gab, wurde der erste sogenannte „Lockdown” initiiert.
Kurz vorher dachte noch niemand daran, beim Einkaufen eine Maske zu tragen.
Zu der Zeit gab es „Schlachten“ um Toilettenpapier.
Abstand wurde eingehalten, wenn es ging.

Im Sommer flachten die Zahlen der Neuinfizierten ab beziehungsweise hielten sich auf niedrigem Niveau, was auch durch die Maskenpflicht geschuldet war.
Niemanden überraschte wirklich, dass sie nach dem Sommer wieder stiegen.
Im Herbst und jetzt über den Winter kam es dann zum Fiasko. Es gab Tage, da waren die Neuinfektionen höher als die Insgesamtinfizierten im Frühjahr, als der erste „Lockdown“ kam.

In den Medien wurde die Pandemie Anfang 2020 zwar als schlimm bezeichnet, doch die Politiker spielten sie erstmal herunter.
Ich muss zugeben, dass meine Gattin und ich sie auch erst für harmlos hielten. Irgendwann kam aber das Erwachen. Leider!

Meine Gattin und ich tragen Masken und halten Abstand, vermeiden Treffen und viele Menschenaufläufe.
Wir sind nicht erkrankt.

Vorige Woche bekam ich die Impfung gegen Corona (Covid-19), weil ich an einem Arbeitsplatz tätig bin, der hoch-aerosol- und virus-behaftet ist.
Meine Gattin bekommt ihre Impfung Mitte dieser Woche. Die zweite Impfung, also die Folgeimpfung, bekommen wir Anfang und Mitte Februar.

Innerhalb der „Pandemie-Zeit“ häuften sich sogenannte Fake-News, also wissentlich gestreute Falschmeldungen.

Während Anfang 2020 noch gesagt wurde, dass die Regierung die Krankheit nicht ernstnähme – Überschrift: „Frau Merkel, diese 1000 Corona-Toten gehen auf Ihr Konto.“ – veränderten sich die Hetzkampagnen in genau das Gegenteil.
Es wurde gegen die Regierung gehetzt, dass sie es übertriebe mit den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie und vieles mehr.
Das war schon seltsam, denn genau die gleichen Medien postulierten genau das Gegenteil als noch vor ein paar Wochen.
Gepaart mit Hetze, Fake-News und angeblich wissenschaftlichen Erkenntnissen, die nicht empirisch verifiziert wurden oder Blablabla und Lügen waren, wurde behauptet, die Pandemie wäre nicht so schlimm.
Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wurden als falsch und überzogen dargestellt. Immer wieder gossen die gleichen Personen die altbekannten und schon falsifizierten Nachrichten von Neuem auf.
Dazu kam die Unzufriedenheit vieler Unternehmer und Privatpersonen, bei denen auch sehr oft nur die eigene Lage im Fokus stand und nicht auf das große Ganze gesehen wurde.

Auch dass Rechtspopulisten „Leugnern“ und Lügnern eine Plattform boten, war schlimm.

Momentan konzentrieren sich die Fake-News auf das Impfen.
Kurios ist übrigens die Berichterstattung eines auch in Deutschland bekannten in Russland beheimateten Fernsehsenders.
Als in Russland der Impfstoff „Sputnik 4“ zugelassen und verimpft wurde, gab es Lobeshymnen auf die Forscher und in deren Berichterstattung gab es keine negativen Stimmen aus der Bevölkerung. In Russland scheint es keine Impfgegner zu geben.
Nach ein paar Wochen schimpft genau die gleiche Mediengesellschaft über das Impfen in Deutschland wie die Kesselflicker. Es werden Horrorszenarien gemalt, die in den Mad-Max-Filmen nicht besser hätten sein können. Impfnebenwirkungen werden hochstilisiert und massiv übertrieben.
Es wird geschwafelt von „Genmanipulation“ und „Genozid“ durchs Impfen und dergleichen mehr. Man verbreitet schon längst bewiesene Falschdarstellungen als „neue Erkenntnisse” zum Selbstzweck, nur um hetzen zu können, mehr nicht.

Was mich sehr bedrückt hat, ist, dass ich wie viele Andere erkennen musste, in welchem egoistischen und egozentrischen „System“ wird leben.

Jeder meint, die Welt sei seine Bühne.

Anstatt sich an die Maskenpflicht zu halten, um andere zu schützen, kämpft man nur um die Abschaffung, um sich selbst nicht verbiegen zu müssen. Man klammert sich, auch wissentlich, an Halbwahrheiten und Lügen und verbreitet diese, um bloß nicht Einschnitte hinnehmen zu müssen. Man sieht um sich herum nicht die anderen Menschen, die stellenweise schwer leiden.
Alles nur, weil man seine egoistischen „Freiheiten“ nicht für eine kurze Zeit für Andere opfern will. Dazu koaliert man auch mit Rechtspopulisten und Hetzern. Nur das eigene Bedürfnis und das eigene Ziel ist wichtig.

Die Pandemie hat gezeigt, in welcher „Welt“ viele von uns leben.

Dazu kommt noch die selbstverursachte Bildungsmisere.
Lehrer sind kaum bereit, digitalen Unterricht zu machen und kopieren lieber Papierblätter mit Aufgaben und verschicken diese an Schüler und sammeln diese wieder wie normale Hausaufgaben ein.
KITA-Mitarbeiter suhlen sich in Weltuntergangsszenarien, anstatt über ihren eigenen Schatten zu springen.

Über den Winter wird mit den Kindern Schlitten gefahren. Dazu treffen sich viele Familien, als wenn es keine Pandemie gäbe. Der Tenor scheint wohl zu sein, man kenne sich ja und Bekannte steckten sich nicht gegenseitig an.
Dies sind übrigens die Gleichen, die sich dagegen aussprechen, dass Schulen, Kindergärten und ähnliches wieder öffnen dürfen, weil die Infektiosität in den Räumen zu hoch sei.

Dann kam Ende Dezember die Impfung dran.

Während vornehmlich in Altenheimen geimpft wird, läuft parallel auch die Akquirierung der Personengruppen über 80, sowie Krankenhaus- und Pflegepersonal, aus der Gruppe, die viel Kontakt mit Infizierten haben.
Leider glänzten auch hier wieder die Egoisten, wie hier schon berichtet wurde. Mitarbeiter aus Krankenhausverwaltungen, die noch kein Anrecht auf eine Impfung haben, haben sich Impfungen erschlichen und feiern sich groß. Durch Aufdeckungen und Kommunikation mit zum Beispiel dem baden-württembergischen Sozialminister, der auch den Gesundheitsbereich abdeckt, kommt dem zumindest ein Riegel, wenn auch noch ein kleiner, vorgeschoben werden.

Unzufriedenheit hat auch die Beschaffungslogistik der Bundesregierung geschürt. Aber auch die EU hat sich nicht gerade, vorsichtig ausgedrückt, hervorgetan, was vernünftige Beschaffung angeht.
BioNTech/Pfizer, Moderna und nun auch AstraZeneca können nicht soviel produzieren, wie sie erst behauptet haben.
BioNTech/Pfizer hatte sich zudem bei der Bundesregierung beschwert, dass aus einer Ampulle statt fünf nun sechs Dosen gezogen wurden. Das Unternehmen fordert nun Nachverhandlungen, da nicht mit ihnen abgesprochen war, dass mehr – in diesem Fall zwanzig Prozent – aus einer Lieferung herausgeholt würde. Dass zu wenig Impfdosen geliefert wurden, interessiert dieses Unternehmen in keinster Weise.
Pures Kapitalinteresse gegen Verantwortung!

Die Pandemie hat uns gezeigt, woran wir gesellschaftlich und psycho-soziologisch wirklich arbeiten müssen.

Anzahl der Neuinfizierten zum Vortg, 24.3. – 19.4.2020

Am vorigen Mittwoch, den 15.4.2020, wurde auf der Bundespressekonferenz gesagt, dass das Verhältnis zu Neuinfizierten zu genesenen erstmals gesunken sei.

Da gleichzeitig durch die Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen die Anzahl der Neuinfizierten zu denen des Vortags gesunken sei, könne man lediglich von einem fragilen Etappenziel sprechen.

Die Bundesregierung beschloss daraufhin „leichte Lockerungen”.

So dürfen zum Beispiel unter anderem Geschäfte bis 800 Quadratmetern und Friseure wieder öffnen.
Es wurde empfohlen, in der Öffentlichkeit, wie beim Einkaufen, im Bus oder in der Bahn, Schutzmasken zu tragen.
Zudem müssen Geschäfte hohe Hygienestandards einhalten.

Dass es (momentan) diese Lockerungen geben kann, ist ein Ergebnis der Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen der vorigen Wochen.

Das Wort „Lockerungen” sagt schon aus, dass es kein direktes Rückkehren in die Zeit vor den Beschränkungen gibt.

Einige „Schlaue” halten dies aber für einen Freibrief, wieder alles nach Belieben tun zu können.

In der Bundespressekonferenz wurde gesagt, dass mindestens alle zwei Wochen Sitzungen stattfinden, in denen die Corona-Lage neu zu bewerten sei.
Es kann passieren, dass Lockerungen wieder zurückgenommen werden, wenn es sich herausstellt, dass es wieder einen höheren Anstieg der (Neu-) Infizierten gibt.

Es geht bei den Beschränkungen (und Lockerungen) einzig und allein darum, die Seuche Corona (Covid-19) zurückzudrängen.

Das dumme Gerede, wir befänden uns in einer Diktatur, ist völlig unangebracht.
In einer Diktatur dürfte man seine freie Meinung nicht äußern.
Die „Herrschenden” würden nicht ihre Handlungen erklären.

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