Devil (+ 17.2.2011)
Infos über Devil, der leider nicht mehr unter uns verweilt und am 17.2.2011 gestorben ist

Vor einem Jahr ist Devil von uns gegangen.
Er wurde dreizehn Jahre alt.

Heute ist Devil, der „Kleine”, von uns gegangen.
Er war Jahre lang mein Weggefährte.
Ich musste ihn in Beckum lassen, als ich nach Baden-Württemberg ging.
Er lebte seitdem bei meinen Eltern.
Er wurde knapp dreizehn Jahre alt.
Seit ein paar Minuten sind unsere neuen Bilder online.
Sie können unter http://aktuelle-fotos.syntronica.com/ angeschaut werden.

Wie fotografiere ich meinen Hund?
- Nehmen Sie einen neuen Film aus der Schachtel und legen Sie ihn in Ihre Kamera!
- Nehmen Sie die Filmschachtel aus der Schnauze des Hundes und werfen Sie diese in den Abfalleimer!
- Nehmen Sie den Hund aus dem Abfalleimer und bürsten Sie ihm den Kaffeesatz aus der Schnauze!
- Wählen Sie einen passenden Hintergrund für das Foto!
- Montieren Sie die Kamera und machen Sie diese aufnahmebereit!
- Suchen Sie Ihren Hund und nehmen Sie ihm den schmutzigen Socken aus der Schnauze!
- Platzieren Sie den Hund auf dem vorbereiteten Platz und gehen Sie zur Kamera!
- Vergessen Sie den Platz und kriechen Sie Ihrem Hund auf allen Vieren nach!
- Stellen Sie die Kamera mit einer Hand wieder ein und locken Sie Ihren Hund mit einem Leckerchen!
- Holen Sie ein Taschentuch und reinigen Sie das Objektiv vom Abdruck der Schnauze!
- Nehmen Sie den Blitzwürfel aus dem Maul des Hundes und werfen Sie den Blitzwürfel weg!
- Legen Sie die Zeitschriften zurück auf den Couchtisch!
- Versuchen Sie, Ihrem Hund einen interessanten Ausdruck zu entlocken, indem Sie ein quietschendes Spielzeug über Ihren Kopf halten!
- Rücken Sie Ihre Brille wieder zurecht und holen sie Ihre Kamera unter dem Sofa hervor!
- Springen Sie rechtzeitig auf, nehmen Sie Ihren Hund am Nacken und sagen Sie zu ihm: „Nein – das machst du draußen!”
- Machen Sie sich einen Earl Grey und meditieren Sie danach eine Stunde lang!
- Rufen Sie jemanden, um Ihnen beim Aufräumen zu helfen!
- Setzen Sie sich in einen bequemen Lehnstuhl und nehmen Sie sich vor, gleich morgen früh mit dem Hund „Sitz” und „Platz” zu üben!
„Ich stellte mir nebenbeibemerkt eine wilde Kakophonie der Farben und Formen vor, zu dem das Hundehirn die olfaktorischen Eindrücken hinzufügt.
Oder zeichnete es eine Topographie der Geruchslandschaft?”- Aus „Mord am Hellweg” -
Der Kleine hatte seit Dienstag keinen aua Bauch mehr.
Er hüpfte und tollte hier herum, vor allem der neue Ball hat es ihm angetan. Als ich ihn ihm schenkte, waren zwei Stunden Spielen damit angesagt.
Er durfte auch bei mir schlafen, was ihm sehr gefallen hat.
Lange Autofahren will Devil nicht mehr, eher Spazierengehen, vornehmlich im Wald. Dementsprechend viele Zecken hatte er auch. Wir schauten alle paar Stunden in seinem Fell nach und achteten auch darauf, ob er sich öfters an der gleichen Stelle kratzte. In den meisten Fällen, wurden wir dort fündig.
Von Montag bis Mittwoch musste ich arbeiten, von Donnerstag bis Sonntag habe ich Devil und meinen Eltern die Gegend gezeigt – den Naturpark Schönbuch.
Wir waren im Schloss Hohenentringen und haben traditionelle schwäbische Gerichte gegessen – sauren Fleischsalat, Ochsenmaul, Käse in Essig und Öl etc.
Devil nicht, meine Eltern und ich!
Dazu Most!
Im Neckarmüller – Brauerei und Gasthaus – gab wie immer sehr leckeres Essen – Braumeisterpfännle und Weßbierhaxe.
Man kann dort auch Zwei-Liter-Flaschen selbstgebrautes Bier kaufen.
Ab und zu ist dort „Schauen beim Brauen”, also ein Tag, an dem man zuschauen kann, wenn gebraut wird.
In der Weiler Hütte, einem Waldgasthof, ist es immer sehr schön, weswegen wir auch mehrmals dort waren und dort zu Mittag gegessen haben.
Das Schloss Hohentübingen, das Kloster Bebenhausen haben wir uns angeschaut. Devil durfte nicht mit ins Kloster, und wenn, hätten wir wohl nicht sagen dürfen, wie er heißt …
Natürlich sind wir viel spazierengegangen, auch den Hohernzollernweg.
Heute morgen um halb zwölf sind Devil und meine Eltern wieder in Richtung Beckum gefahren.
Devil ist sehr glücklich in Dettenhausen gewesen.
Er wollte am liebsten bei mir bleiben …
Der Kleine ist trotz aua Bauch glücklich, denn er ist ja zu Besuch bei mir in Dettenhausen.
Meinen Eltern besuchen mich auch, alleine schon deswegen, weil ich ihnen so viel von der schönen Gegend vorgeschwärmt habe.
Sonntag habe ich dann Devil und meine Eltern mitgenommen.
Es passt ja auch gut, denn in dieser Woche brauche ich nur drei Tage arbeiten – schwäbisch: schaffe.
Donnerstag ist Feiertag – „Happy Kadaver” – Fronleichnam.
Am Freitag bleibt die Firma – schwäbisch: das G’schäft – geschlossen.
An den Tagen, an denen ich in dieser Woche „schaffe” muss, gehen wir gemeinsam essen, abends wandern.
Wir sind ab und zu bei mir …
Devil ist etwas krank, weil er Angst hatte, dass er nicht mitgedurft hätte.
Des weiteren ist die Hündin des Hoteliers heiß, die lange Fahrt, die ungewohnte Umgebung.
Devil ist ja nicht mehr der jüngste.
Er versteht allerdings nicht, warum ich abends weggehe.
Aber ich bin ja am nächsten Tag wieder da.
Dann strahlt er mich wieder voller Freude an.
Der Kleine …
Momentan riecht es hier nach Bärlauch, denn hier im Schönbuch wächst Wildbärlauch.
Jeder genießt es hier.
Mal schauen, was der nächste Tag bringt …
In ein paar Stunden kann ich Devil wieder in den Arm nehmen.
Meinen treuesten, liebsten, bravsten Freund!
Ich fahre zweiwöchentlich nach Beckum, komme freitags spät gegen 22 Uhr in Beckum an, verbringe dann den ganzen Samstag und den Sonntagmorgen mit Devil und fahre dann am Sonntag gegen 13 Uhr, 13:30 Uhr wieder Richtung Dettenhausen.
Freitag ist hier in Dettenhausen wie jeden Tag um 17:30 Uhr Feierabend.
Ich bin immer froh, wenn ein „langes Wochenende” bevorsteht, wie es z.B. an Ostern war.
Am Gründonnerstag fuhr ich zu Devil und brauchte erst wieder am Osternmontag zurück nach Dettenhausen.
Um den 1.Mai ist auch ein „langes Wochenende”.
In der Woche, in der Frohleichnam ist, besuchen mich meine Eltern und bringen Devil mit nach Dettenhausen.
Dann kann der „Kleine” sehen, wo ich „immer” bin …

Gestern bin ich von Dettenhausen wieder nach Beckum gefahren, um hier Ostern – vor allem mit Devil – zu verbringen.
Mein Chef hat mir erlaubt, dass ich wegen des Osterreiseverkehrs schon um 14:30 Uhr fahren durfte.
In der Nähe von Stuttgart war ich im Stau, dann wieder beim Kreuz Leonberg etwas weiter entfernt.
In Pforzheim wieder …
Insgesamt waren es – trotz Umfahrungen – sechs Staus.
Auf der A45 machte ich Halt an einer Raststätte im Siegerland, wo der Kaffee teuer war.
Als ich wieder auf der Autobahn weiterfuhr, begann es erst zu regnen – das dachte ich. Es war aber Schnee, der in starkem Maße zunahm und dafür sorgte, dass Matsch und Schnee sowie stellenweise Eis auf der Autobahn herrschte.
Auf der Autobahn waren Leuchtschilder mit dem Eis-Symbol (Eiskristall mit roten Dreieck) eingeschaltet.
Man konnte maximal sechzig bis achtzig km/h fahren, manchmal auch nur 50.
So tröpfelte die Zeit dahin.
Wegen eines Staus von 21 Kilometern auf der A1 machte ich einen Schlenker und war dann im Dunkeln in Beckum.
Um 22:30 Uhr!
„Dank” des Osterreiseverkehrs und des „Winters” …

Seit ungefähr anderthalb Stunden sitze ich wieder in meiner Bude in Dettenhausen … ganz allein … traurig.
In Beckum habe ich zu Mittag gegessen, dann noch einen Kaffee getrunken und mich von meinem liebsten, treueste, bravsten Freund verabschiedet – Devil.
„Ich verreise wieder, Kleiner”, sagte ich zu ihm, während er vor mir saß und mich anstrahlte, und noch nichts verstand, was ich aber änderte, als ich sagte: „Dann tschüss, Kleiner, ich komme bald wieder.”
Da ließ er sein kleines Köpfchen noch unten sinken und war traurig.
Wir schmusten noch etwas, dass ging ich … wieder für zwei Wochen.
Unerreichbar für den Kleinen!
Er schaute mir nach von seinem Stuhl vom Balkon, meine Eltern winkten.
Ich setze mich in Bewegung, den Koffer und andere Sachen im Kofferraum des Autos.
Von unterwegs meldete ich mich, als ich ungefähr die Hälfte geschafft hatte, bei meinen Eltern.
Sie waren gerade mit Devil vom Spazierengehen wieder gekommen und Devil raste wie jedesmal nach dem Spazierengehen im Wohnzimmer hin und her. Keine Ahnung, warum er das macht!
Als ich ankam, sagte ich ebenfalls bescheid, und gab auch Freunden per SMS bescheid, dass ich angekommen war.
„… und wieder zwei Wochen ohne Devil”, beendete ich die SMS.
Dann wurde ich traurig. Ich fühlte mich leer. Und vor allem einsam.
500 Kilometer von meinem besten Freund, von der Familie und von Freunden und Bekannten entfernt!
Mit vielen Leuten halte ich ja E‑Mail- und Telefonkontakt, aber der Abschied von Devil stach mir nach knapp viereinhalb Stunden tief im Herzen.
Dieses Wochenende – im Prinzip den ganzen Samstag und ein paar Stunden am Sonntag – war intensiv. Devil zeigte mir, wo er mit meinen Eltern war, was er neu entdeckt hatte.
Das geht so: Devil bleibt stehen und schaut mich an. Ich bleibe stehen, dann schaut dorthin, wo er etwas entdeckt hat bzw. was er mir zeigen will. Dann schaut er mich an und wieder seine „Entdeckung”, z.B. Vögel im Baum. Ich sage dann anerkennend z.B.: „Da sind Vögel im Baum”. Dann macht Devil die Schnauze leicht auf und signalisiert mir, dass er sich freut, dass er „es” mir gezeigt hat und ich es gesehen habe.
Mein Freund Devil!
Ich bin traurig, auch nach dem Duschen noch.
Gut, wenn ich ihn besuche, bekommt er ein neues Spielzeug von mir und wir unternehmen viel, was wir beide genießen, doch es sind im Prinzip nur ein Tag, der Samstag.
Man sagt sich immer, dass man darüber wegkommt, über den Abschied.
Das stimmt, doch diesmal war es anders.
Als ich am 31.1.2008 nach Dettenhausen gezogen bin, ganz allein, einer ungewissen, aber hoffnungsvollen Zukunft entgegen, musste ich mich sehr beherrschen, um nicht einen breiten Fluss auszulösen, doch die vorigen Male war es nicht schlimm, aber diesmal.
Dieses Strahlen in Devils Augen, als ich den Rucksack heute mittag aufsetze – „Wir gehen spazieren”, hat Devil gehofft, doch dann ließ er sein Köpfchen hängen, weil er wusste, dass mal wieder die Abschiedsstunde geschlagen hatte.
Sowas tut weh!
„Man kommt darüber hinweg”, sagt man, doch Devil versteht nicht, warum ich ihn immer wieder verlasse, er weiß, dass das wieder passiert.
Kurzer Besuch, Kuscheln, Freude, dann Abschied, Traurigkeit!
„Das ist doch nur ein Tier”, sagen manche Leute, allerdings haben diese kein „Tier”.
Dann wüssten sie, was ein „Tier” empfindet und was man für ein „Tier” empfinden kann …
Freitag hatte ich um 17:30 Uhr Feierabend.
Nachdem ich noch mit dem Chef und einigen Kollegen kurz gesprochen hatte, machte ich mich gegen zehn vor sechs auf den (weiten) Weg nach Beckum.
Wegen eines Staus war ich dann viertel vor zwölf in Beckum, und wurde stürmisch von Devil begrüßt.
Devil wich mir nicht von der Seite. Ich nahm ihn auch fast überall mit hin. Zum Einkaufen in Lebensmittelläden konnte er nicht hinein, also blieb er im Auto.
Gleich, kurz nach Mittag, zwischen dreizehn und vierzehn Uhr, mache ich mich wieder auf den ca. 500 km langen Weg nach Dettenhausen.
Devil wird mir wieder fehlen und ich ihm.
Gründonnerstag fahre ich wieder nach Beckum und werde bis Ostermontag bleiben.
Devil, freu dich schon darauf!
