
Seit ungefähr anderthalb Stunden sitze ich wieder in meiner Bude in Dettenhausen … ganz allein … traurig.
In Beckum habe ich zu Mittag gegessen, dann noch einen Kaffee getrunken und mich von meinem liebsten, treueste, bravsten Freund verabschiedet – Devil.
„Ich verreise wieder, Kleiner”, sagte ich zu ihm, während er vor mir saß und mich anstrahlte, und noch nichts verstand, was ich aber änderte, als ich sagte: „Dann tschüss, Kleiner, ich komme bald wieder.”
Da ließ er sein kleines Köpfchen noch unten sinken und war traurig.
Wir schmusten noch etwas, dass ging ich … wieder für zwei Wochen.
Unerreichbar für den Kleinen!
Er schaute mir nach von seinem Stuhl vom Balkon, meine Eltern winkten.
Ich setze mich in Bewegung, den Koffer und andere Sachen im Kofferraum des Autos.
Von unterwegs meldete ich mich, als ich ungefähr die Hälfte geschafft hatte, bei meinen Eltern.
Sie waren gerade mit Devil vom Spazierengehen wieder gekommen und Devil raste wie jedesmal nach dem Spazierengehen im Wohnzimmer hin und her. Keine Ahnung, warum er das macht!
Als ich ankam, sagte ich ebenfalls bescheid, und gab auch Freunden per SMS bescheid, dass ich angekommen war.
„… und wieder zwei Wochen ohne Devil”, beendete ich die SMS.
Dann wurde ich traurig. Ich fühlte mich leer. Und vor allem einsam.
500 Kilometer von meinem besten Freund, von der Familie und von Freunden und Bekannten entfernt!
Mit vielen Leuten halte ich ja E‑Mail- und Telefonkontakt, aber der Abschied von Devil stach mir nach knapp viereinhalb Stunden tief im Herzen.
Dieses Wochenende – im Prinzip den ganzen Samstag und ein paar Stunden am Sonntag – war intensiv. Devil zeigte mir, wo er mit meinen Eltern war, was er neu entdeckt hatte.
Das geht so: Devil bleibt stehen und schaut mich an. Ich bleibe stehen, dann schaut dorthin, wo er etwas entdeckt hat bzw. was er mir zeigen will. Dann schaut er mich an und wieder seine „Entdeckung”, z.B. Vögel im Baum. Ich sage dann anerkennend z.B.: „Da sind Vögel im Baum”. Dann macht Devil die Schnauze leicht auf und signalisiert mir, dass er sich freut, dass er „es” mir gezeigt hat und ich es gesehen habe.
Mein Freund Devil!
Ich bin traurig, auch nach dem Duschen noch.
Gut, wenn ich ihn besuche, bekommt er ein neues Spielzeug von mir und wir unternehmen viel, was wir beide genießen, doch es sind im Prinzip nur ein Tag, der Samstag.
Man sagt sich immer, dass man darüber wegkommt, über den Abschied.
Das stimmt, doch diesmal war es anders.
Als ich am 31.1.2008 nach Dettenhausen gezogen bin, ganz allein, einer ungewissen, aber hoffnungsvollen Zukunft entgegen, musste ich mich sehr beherrschen, um nicht einen breiten Fluss auszulösen, doch die vorigen Male war es nicht schlimm, aber diesmal.
Dieses Strahlen in Devils Augen, als ich den Rucksack heute mittag aufsetze – „Wir gehen spazieren”, hat Devil gehofft, doch dann ließ er sein Köpfchen hängen, weil er wusste, dass mal wieder die Abschiedsstunde geschlagen hatte.
Sowas tut weh!
„Man kommt darüber hinweg”, sagt man, doch Devil versteht nicht, warum ich ihn immer wieder verlasse, er weiß, dass das wieder passiert.
Kurzer Besuch, Kuscheln, Freude, dann Abschied, Traurigkeit!
„Das ist doch nur ein Tier”, sagen manche Leute, allerdings haben diese kein „Tier”.
Dann wüssten sie, was ein „Tier” empfindet und was man für ein „Tier” empfinden kann …






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