
Es begab sich aber zu der Zeit, als Augustus Kaiser über das Römische Reich war, dass er einen Befehl erließ: Alle Menschen im Land sollten gezählt werden.
Jeder sollte in seine Heimatstadt gehen, um sich dort in die Listen eintragen zu lassen.
Auch Josef musste sich auf den Weg machen.
Er lebte in Nazareth, einer Stadt in Galiläa, doch seine Vorfahren stammten aus Bethlehem in Judäa.
So machte er sich mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete, auf die lange Reise.
Es war eine beschwerliche Reise über staubige Straßen und durch unwegsames Gelände.
Maria war hochschwanger, und die beiden waren froh, als sie endlich Bethlehem erreichten, doch in der Stadt war es voll von Menschen, die ebenfalls zur Volkszählung gekommen waren.
Überall suchten Josef und Maria nach einer Herberge, doch es war kein Platz mehr frei.
Schließlich fanden sie Unterschlupf in einem Stall.
Es war ein einfacher Ort, wo die Tiere untergestellt waren, aber es war warm und trocken.
In dieser Nacht, in dem einfachen Stall, brachte Maria ihr Kind zur Welt.
Sie wickelte es in Windeln und legte es in eine Futterkrippe, denn eine richtige Wiege gab es nicht.
In derselben Nacht hüteten Hirten ihre Schafe auf den Feldern vor der Stadt.
Es war eine klare Nacht, und der Sternenhimmel funkelte hell.
Plötzlich erschien ein Engel des Herrn vor ihnen, und der Glanz des Herrn umstrahlte sie.
Die Hirten erschraken sehr, aber der Engel sprach zu ihnen:
„Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkünde euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.“
Und plötzlich war bei dem Engel eine Menge himmlischer Heerscharen, die Gott lobten und sprachen:
„Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“
Als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten zueinander:
„Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.“
Und sie eilten hin und fanden Maria und Josef und das Kind in der Krippe liegen.
Die Hirten erzählten allen, was sie gesehen und gehört hatten, und alle, die es hörten, wunderten sich über das, was ihnen von den Hirten gesagt wurde.
Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.
Auch im Fernen Osten sahen Sterndeuter einen besonderen Stern aufgehen.
Sie deuteten ihn als Zeichen für die Geburt des neuen Königs der Juden und machten sich auf den Weg, ihn zu suchen.
Sie folgten dem Stern, der sie bis nach Bethlehem führte.
Als sie das Haus fanden, in dem sich das Kind befand, gingen sie hinein und sahen das Kind mit Maria, seiner Mutter.
Sie fielen nieder und beteten es an.
Dann öffneten sie ihre Schätze und brachten ihm Gaben dar: Gold, Weihrauch und Myrrhe.
So kamen Menschen aus nah und fern, um das neugeborene Kind zu ehren.
Es war eine besondere Nacht, die Nacht der Geburt Jesu, des Retters der Welt.
Eine Nacht voller Hoffnung, Freude und Frieden.
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