„Ich habe nachgedacht“, sagte ich zu meiner Gehmahlin, „Wir gehen kurz ins Schff und holen Synapsus. Vielleicht bekommen wir damit mehr heraus.“
„Das ist eine gute Idee, mein Schatz“, nickte sie mir zu.
Wir gingen hinaus durch das seltsame Tor, bei dem die Grüngekleideten standen und machten uns auf den Weg zu unserem Schiff.
„Wenn wir gleich zurückkehren, werden wir uns zu allererst mit dem Butler unterhalten“, sagte ich nach kurzem Überlegen und stellte meiner Gemahlin dar, dass der Butler uns „zeitreisende Edelleute“ genannt hatte. Dabei legte sich eine kurzzeitige Denkfalte über ihre ansonsten makellose Stirn.
Im Schiff wurden wir überschwänglich von Cora begrüßt. Es kam uns vor, als wären wir zig Tage weggewesen. Sie sprang schwanzwedelnd an uns hoch und gab uns Küsschen.
Ich ging ins Technicum und kam mit Synapsus statt des Zylinders heraus.
Das Lauringlas brauchte ich nicht, denn Synapsus kann auch durch die Tarnung schauen.
Wir stiegen wieder die Strickleiter hinab und zogen sie wieder hoch. Diesmal nahmen wir allerdings Cora mit, da wir es nicht übers Herz brachten, sie schon wieder aleine zu lassen.
Sabine, Edelfau von Syntronica, lenkte kurz eine grüngekleidete Frau ab, während ich Cora an ihr vorbeilotste. Sie hatte nichts bemerkt.
Wir marschierten zu Dritt auf das Kuriositätenkabinett des Butlers zu.
„Wie ist Ihr Name?“ fragte ich ihn hötlich.
„Francis!“
„Francis … was sehen wir in Ihrem Kuriositätenkabinett?“ begann ich die Befragung.
„Die Frau mit dem Bart“, fing er an zu prshlen, „das Kind mit der Lederhaut, der stärkste Mann der Welt.“
„Und zeitreisende Edelleute“, unterbrach ich ihn, worauf er kurz ins Stocken kam und stutzte. Er ging einen Schritt nach hinten. Dann fing er sich wieder. Ich hatte ihn ertappt, doch er wollte es überspielen. Neben mir materialisierte sich plötzlich eine komisch angezogene Figur mit einer riesigen Glaskugel als Kopf.
Ich erschrak . Durch Synapsus spürte ich eine leichte Vibration.
Aus dem Inneren der riesigen Glaskugel konnte ich jemanden auf Angelsächsisch sprechen hören.
„Houston, wir haben ein Problem.“
© Dietmar Schneidewind, Syntronica.Net
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